Wenn Sie diese Ausgabe des FCI Newsletters erhalten, wird die Ausstellungssaison
schon in vollem Gange sein. Ihr Höhepunkt war natürlich die FCI Welt-Hundeausstellung
2012 (WHA) in Salzburg (A). Sie war für alle Ausstellungsbegeisterten ein wahres
Fest. Ich möchte den Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und alle, die sich
an der Organisation dieser Veranstaltung beteiligt haben, dazu beglückwünschen.
Sie haben eine riesige Leistung vollbracht und den Kynologen besondere Erlebnisse
ermöglicht.
Eine Kommentierung und Wertung der WHA finden Sie in diesem FCI Newsletter. Leider
muss ich aber auf ein trauriges Vorkommnis aufmerksam machen: Es betrifft das Zurücklassen
von Hunden in verschlossenen Fahrzeugen bei hohen Außentemperaturen. Der Rettungsdienst
und die Polizei kontrollierten zwar die abgestellten Autos regelmäßig und forderten
die Aussteller auf, zu ihren Autos zurückzukehren und die Hunde aus solch lebensbedrohenden
Situationen zu befreien. Für einen der Hunde war es leider zu spät. Solche Situationen
wiederholen sich regelmäßig an vielen Veranstaltungen. Ich möchte deshalb an dieser
Stelle alle Hundehalter – Aussteller und Besucher - bitten, vor allem in den heißen
Sommermonaten besonders vorsichtig zu sein. Derartige Vorkommnisse bereiten uns
einen schlechten Dienst. Außerdem werden sie von Tierschutzorganisationen gerne
gegen uns benutzt und in den Medien thematisiert. Vom straffähigen Verhalten mancher
Hundehalter ganz zu schweigen.
In den letzten Monaten geriet das langjährige FCI-Mitglied, der Ungarische Kynologenverband
MEOE, in Schwierigkeiten, verursacht durch völlig unangemessene Anforderungen des
ungarischen Landwirtschaftsministeriums. Die Lage hat sich dermaßen verschlechtert,
dass eine Auflösung des Verbandes nicht mehr auszuschliessen ist. Ein solcher Ausgang
würde allerdings nicht nur die ungarischen Kynologen, sondern die ganze kynologische
Öffentlichkeit, hart treffen, umso mehr als innert Jahresfrist mehrere große FCI-Veranstaltungen
in Ungarn geplant sind (FCI-IPO-Weltmeisterschaft 2012, FCI- Obedience Weltmeisterschaft
2013, FCI-Generalversammlung und -Welthundeausstellung 2013, Interra Show 2013,
ATIBOX Show 2013 u. v. a.). In einigen Mitgliedsländern kam es zu heftigen Protesten
gegen das Vorgehen der ungarischen Politiker gegenüber ihrer kynologischen Dachorganisation.
Die Bemühungen der ungarischen Kynologen und die klare und einstimmige Unterstützung
aus dem Ausland haben eine endgültige Liquidierung von Seiten der ungarischen Regierung
einstweilig verhindert. Es bleibt jetzt zu hoffen, dass weitere Verhandlungen zwischen
der Regierung und der Leitung des MEOE dieses Problem endgültig und zum Wohle der
ungarischen Kynologie lösen können. Wir drücken unseren ungarischen Freunden die
Daumen und wünschen ihnen viel Kraft und Erfolg bei den weiteren Verhandlungen.
In dieser Ausgabe des Newsletters finden Sie auch Informationen zu verschiedenen
FCI-Werbeauftritten, die bei einigen ausgewählten Internationalen Hundeausstellungen,
Sektionsausstellungen und Welthundeausstellungen, auf allen Kontinenten präsent
sein sollen. Diese Auftritte bezwecken, die Tätigkeit und Mission der FCI direkt
und vor Ort zu unterstützen und zu propagieren. Dazu steht eine Reihe neuer Werbe-
und Marketingmittel in Vorbereitung. Ich hoffe zudem, dass die ebenfalls geplante
globale Computerisierung und die Vernetzung des FCI-Sekretariats mit den Mitgliedsorganisationen
einen Beitrag zur Verbesserung und Beschleunigung der Kommunikation innerhalb der
FCI leisten werden.
Wir leben in einem Zeitalter der Globalisierung, wodurch sich unser Leben und unsere
Werte weitgehend verändern. Diese gesellschaftlichen Veränderungen sind derart dynamisch,
dass ich es für wichtig erachte, zu den grundlegenden Werten des Lebens zurückzufinden,
was für mich im Hundewesen eine Rückkehr zu den ethischen und moralischen Grundprinzipien
bedeutet. In diesen Fragen stehen große Herausforderungen vor uns. Allerdings muss
jeder bei sich selber anfangen und nicht darauf warten, dass sich die anderen ändern.
Ich wünsche allen, dass uns diese Absicht hilft, unsere kynologische Arbeit und
die gegenseitigen Beziehungen zu verbessern und dass das Hundewesen auch weiter
ein Hobby für Idealisten bleiben wird und weniger eine wirtschaftliche Tätigkeit
darstellt.
Stefan Stefik
FCI-Schatzmeister