Interview von K. Donvil mit Gwenaelle Guillaume, Züchterin von Siberian Huskies
und Alaskan Malamutes
Wie hoch waren Ihre Erwartungen an diese Ausstellung im Vergleich zu anderen großen
Ereignissen?
Eine Welthundeausstellung ist immer eine große Herausforderung. Wir nehmen daran
teil, um anderen unsere Hunde vorzuführen und hoffen, dass die Richter die Qualität
unserer Hunde anerkennen. Natürlich wollen wir uns auch platzieren.
Im Laufe eines Jahres nehmen wir an zahlreichen Ausstellungen in unserem eigenen
Land und in Europa teil. Da wir früher sehr gut abgeschnitten haben, sind die Erwartungen
natürlich immer hoch. Das Wichtigste ist, dass die Qualität unserer Zucht/Hunde
anerkannt und belohnt wird, und zwar mit einer guten Beurteilung, einer guten Platzierung
oder einem Podiumsplatz. Alles Weitere ist eine zusätzliche Wertschätzung.
Was hat Ihnen an dieser Weltausstellung besonders missfallen und welche waren die
großen Pluspunkte?
Wir sind sehr früh angekommen und haben etwa eine Stunde lang Schlange gestanden,
ehe wir endlich die Hallen betreten durften. Die Ausrichter hätten mehr Zugänge
vorsehen sollen. Glücklicherweise regnete es nicht. Dann haben wir festgestellt,
dass der Ring für eine unserer Rassen sich draußen in einem Zelt befand. Die meisten
Aussteller haben draußen in der prallen Sonne bleiben müssen.
Es wurde uns nicht gestattet, uns in Mauernähe im Schatten unterzustellen und wir
konnten mit den Hunden auch nicht innen bleiben. Die Ausrichter hätten mehr schattige
Plätze vorsehen oder uns erlauben müssen, in den Hallen zu bleiben.
Ein großer Pluspunkt war das System der Parkplatzreservierung. Zudem war ich sehr
zufrieden mit der Beschichtung in den Ringen, sie war nicht zu glatt.
Sind Sie mit den Hallen zufrieden?
Die Hallen waren generell in Ordnung, aber die Ringe waren zu klein.
Was denken Sie von der Informationsübermittlung? (Einschreibungen, Information über
Internet, Kataloge, Beschilderung, Informationsbüro usw.)
Wir haben uns problemlos einschreiben können.
Wir wären allerdings gerne im Vorfeld darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass wir
draußen ausstellen würden. Das wurde nicht klar mitgeteilt.
Wenn man hört, dass viele Hunde in der prallen Hitze in den Fahrzeugen gelassen
wurden, bedeutet das Ihrer Meinung nach, dass die Aussteller heutzutage weniger
um ihre Hunde bemüht sind? Wie schützen Sie Ihre Hunde?
Ich denke nicht, dass das Problem häufiger auftritt als früher, aber es wird stärker
mediatisiert. Auch wenn das manchmal purer Zufall ist, bleibt es unverzeihlich.
Ich danke, dass einige dieser Zwischenfälle darauf zurückzuführen sind, dass der
Zugang zu diesen Riesenausstellungen viel Zeit in Anspruch nimmt und sich langwierig
gestaltet; die Leute unterliegen der irrigen Annahme, die Formalitäten seien rasch
erledigt und sie könnten ihren Hund dann in ihrem Wagen abholen.
Wir persönlich lassen unsere Hunde nie allein.
Ich achte immer darauf, dass sie genügend Wasser und Luft haben.
Aus welchem Grund nehmen Sie hauptsächlich an großen Ausstellungen wie dieser hier
teil? Ist es der Richter, der Titel, das Land?
Wir nehmen gerne an Veranstaltungen wie dieser teil, weil wir dort auf Hunde treffen,
die sich von den unseren (in unserer Rasse) sehr unterscheiden und weil wir Freunde
aus der ganzen Welt antreffen.
Wir beschränken uns auf Ausstellungen, zu denen wir mit dem Wagen fahren können.
In unseren Augen spielt der Richter eine eher untergeordnete Rolle.
Natürlich stellen wir unsere Hunde gern aus; das ermöglicht es uns ebenfalls, ihre
Leistung mit der anderer Tiere zu vergleichen.
© Gijs
Gwenaelle Guillaume
Interview: Karl DONVIL