Wenn Sie diese Ausgabe des FCI Newsletters erhalten, wird die Ausstellungssaison schon in vollem Gange sein. Ihr Höhepunkt war natürlich die FCI Welt-Hundeausstellung 2012 (WHA) in Salzburg (A). Sie war für alle Ausstellungsbegeisterten ein wahres Fest. Ich möchte den Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und alle, die sich an der Organisation dieser Veranstaltung beteiligt haben, dazu beglückwünschen. Sie haben eine riesige Leistung vollbracht und den Kynologen besondere Erlebnisse ermöglicht.

Eine Kommentierung und Wertung der WHA finden Sie in diesem FCI Newsletter. Leider muss ich aber auf ein trauriges Vorkommnis aufmerksam machen: Es betrifft das Zurücklassen von Hunden in verschlossenen Fahrzeugen bei hohen Außentemperaturen. Der Rettungsdienst und die Polizei kontrollierten zwar die abgestellten Autos regelmäßig und forderten die Aussteller auf, zu ihren Autos zurückzukehren und die Hunde aus solch lebensbedrohenden Situationen zu befreien. Für einen der Hunde war es leider zu spät. Solche Situationen wiederholen sich regelmäßig an vielen Veranstaltungen.

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Stefan Stefik
FCI-Schatzmeister
FCI-Weltmeisterschaft für Fährtenhunde 2012 18. – 22. April, Velten, (DE)
© Ger Wolvers
Renate Wagner (AT) mit ihrem Labrador Retriever Amira von der Kranenbitter Klamm (180 Punkte, 10. Platz)

Die diesjährige Weltmeisterschaft der FCI für Fährtenhunde fand vom 18. bis zum 22. April 2012 in der Umgebung der deutschen Stadt Velten statt. Das große Grüngelände im Norden der Stadt war dafür hervorragend geeignet.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) hat als Veranstalter eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Deswegen möchten wir allen Beteiligten danken, die mit Frau Christa Bremer, Vizepräsidentin des VDH, zusammengearbeitet haben.
Ein besonderes Wort des Dankes geht auch an Karl Heinz und Helene Zeidler sowie alle anderen, die an der Organisation dieser großartigen Veranstaltung beteiligt waren. Außerdem müssen wir uns bei der Bürgermeisterin von Velten bedanken, die Gastgeberin dieser FCI-Weltmeisterschaft 2012 war. Sie hielt eine Begrüßungsrede in den offiziellen FCI-Sprachen und für die Teilnehmer aus Russland sogar in Russisch.

© Jurgen Rixen
Auf dem Podium: Gewinner und 2012 FCI Weltmeister: Marco Dreyer (DE) mit seinem Deutschen Schäferhund Erk vom Waliboer Land, 194 Punkte; Zweiter: Rainer Holm (FI) mit seinem Deutschen Schäferhund Jabina Oswald, 188 Punkte; Dritter: Kurt Popp (DE) mit seinem Deutschen Schäferhund Omana vom Leipheimer Moor, 188 Punkte.

Der Oberrichter auf dieser FCI-Meisterschaftsveranstaltung war Herr Urs Meyer aus der Schweiz. Als Richter waren Herr Aad Broekhuizen aus den Niederlanden und Herr Juan José Pérez López aus Spanien tätig. Die beiden Stewards kamen aus Deutschland: Herr Wilfried Schaepermeier und Herr Richard Strauss. Sie alle erfüllten ihre Aufgaben hervorragend und dafür sind wir ihnen zu Dank verpflichtet.

© Jurgen Rixen
Marco Dreyer und sein Deutscher Schäferhund Erk vom Waliboer Land mit Richter Juan José Pérez López auf der Fährte.

Die 42 Teilnehmer kamen aus 25 verschiedenen Ländern.
Für jeden Hundeführer und seinen Hund gab es an zwei Tagen zwei verschiedene Fährten auszuarbeiten. Jede Fährte wurde von einem Fährtenleger gelegt. Sie hatte eine Länge von etwa 1.800 Schritt, mehrere Winkel, auch spitze Winkel und einen Halbkreis. Auf der Fährte wurden reglementmäßig sieben verschiedene Gegenstände ausgelegt. Eine halbe Stunde, bevor der Hundeführer und sein Hund mit der Fährtenarbeit begannen, wurde die Fährte zweimal (an zwei verschiedenen Orten) durch eine Verleitungsfährte gekreuzt.
Der Hund musste der „ersten“ Fährte so genau wie möglich folgen, dabei die Gegenstände anzeigen und sich nicht von den beiden Querfährten in die Irre führen lassen. Die für diese Aufgabe vorgegebene Zeit waren 45 Minuten.
Pro Fährte konnte jedes Team, also der Hundeführer und sein Hund, 100 Punkte erzielen. Das Team mit den meisten Gesamtpunkten wurde als Gewinner mit dem Titel „FCI-Weltmeister des Jahres“ ausgezeichnet.
Der diesjährige Gewinner ist Herr Marco Dreyer (DE) mit seinem Deutschen Schäferhund Erk vom Waliboer Land (194 Punkte). Zweiter war Herr Rainer Holm (FI) mit seinem Deutschen Schäferhund Jabina Oswald (188 Punkte). Der dritte Platz ging an Herrn Erwin Patzen (CH) mit seinem Deutschen Schäferhund Aly vom Hause Patzen (188 Punkte).

© Ger Wolvers
Sergey Zhirkevich mit seinem Deutschen Schäferhund Brit z L'ubovho Dvora auf seiner ersten Fährte (87 Punkte, 37. Platz) mit Richter Aad Broekhuizen (NL) und Fährtenlegerin Sophie Hoffman (DE)

Auch im Mannschaftswettbewerb lag Deutschland mit insgesamt 382 Punkten an erster Stelle.
Von den 42 angetretenen Teilnehmern waren 24 erfolgreich. Dabei wurden folgende Einstufungen vergeben: 1 „Vorzüglich“, 11 „Sehr gut“, 10 „Gut“ und 2 „Befriedigend“. Bei der Fährtenarbeit konnten wir folgende Rassen beobachten: Deutsche Schäferhunde, die Schläge der Belgischen Schäferhunde Malinois und Groenendael, Briards, Holländische Schäferhunde und einen Labrador Retriever.

Frans Jansen