Wenn Sie diese Ausgabe des FCI Newsletters erhalten, wird die Ausstellungssaison schon in vollem Gange sein. Ihr Höhepunkt war natürlich die FCI Welt-Hundeausstellung 2012 (WHA) in Salzburg (A). Sie war für alle Ausstellungsbegeisterten ein wahres Fest. Ich möchte den Österreichischen Kynologenverband (ÖKV) und alle, die sich an der Organisation dieser Veranstaltung beteiligt haben, dazu beglückwünschen. Sie haben eine riesige Leistung vollbracht und den Kynologen besondere Erlebnisse ermöglicht.

Eine Kommentierung und Wertung der WHA finden Sie in diesem FCI Newsletter. Leider muss ich aber auf ein trauriges Vorkommnis aufmerksam machen: Es betrifft das Zurücklassen von Hunden in verschlossenen Fahrzeugen bei hohen Außentemperaturen. Der Rettungsdienst und die Polizei kontrollierten zwar die abgestellten Autos regelmäßig und forderten die Aussteller auf, zu ihren Autos zurückzukehren und die Hunde aus solch lebensbedrohenden Situationen zu befreien. Für einen der Hunde war es leider zu spät. Solche Situationen wiederholen sich regelmäßig an vielen Veranstaltungen.

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Stefan Stefik
FCI-Schatzmeister
Hitzschlag bei Hunden. Alles über Dehydratation und Überhitzung

Für die wärmere Jahreszeit ist es angezeigt, das Wissen über Hitzschläge bei Hunden aufzufrischen.

Temperaturregulierung

Dass Hunde nicht schwitzen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Hunde schwitzen nämlich doch. Sie haben zwei Arten von Schweißdrüsen. Bei der ersten Art handelt es sich um die so genannten ekkrinen (merokrinen) Drüsen. Sie befinden sich in den Ballen der Hunde, einige davon sind auch im Bereich rund um die Nase des Hundes angesiedelt. Diese Drüsen tragen zur Abkühlung des Tieres bei. Die zweite Art wird als apokrine Drüsen bezeichnet. Sie befinden sich beinahe überall auf dem Körper des Hundes. Allerdings tragen sie nicht zur Abkühlung bei, denn sie dienen dazu, Pheromone (Duftstoffe) abzusondern. Im Wesentlichen regulieren die Hunde ihre Körpertemperatur durch hechelnde Atmung. Beim Hecheln wird kühlende Luft über die feuchte Oberfläche der Zunge und der Lunge geführt, wobei Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Hunde sind anfälliger für Hitzschläge als Menschen. Hunde mit dickem Haar, bzw. mit Stockhaar neigen mehr zur Überhitzung. Rassen mit weißem Fell oder kurzer Nase (brachyzephale bzw. kurzköpfige Rassen) sind ebenfalls anfälliger.

Dehydratation

Ein übermäßig großer Verlust von Körperflüssigkeit (Elektrolyten), bezeichnet als Dehydratation bzw. Austrocknung, bedeutet einen Verlust von Wasser und von Elektrolyten. Diese enthalten lebenswichtige Mineralien (Kalium, Natrium und Chlor). Sie können überprüfen, ob Ihr Hund dehydriert ist, indem Sie vorsichtig an seiner Nackenhaut ziehen. Wenn die Haut nicht sofort wieder in ihre Normalposition zurückfedert, könnte Ihr Hund dehydriert sein. Sie können zu Hause auch einen anderen Test ausführen, indem sie das Maul Ihres Hundes auf die kapillare Auffüllung untersuchen. Pressen Sie dazu Ihren Finger gegen das Zahnfleisch Ihres Hundes, bis es eine weiße Färbung annimmt. Nehmen Sie dann Ihren Finger weg. Wenn das Zahnfleisch nicht sofort wieder seine ursprüngliche Farbe annimmt, kann das ein Zeichen für eine Dehydratation sein.

Überhitzung verstehen

Mit Überhitzung wird das Ansteigen der Körpertemperatur bezeichnet. Dieser Anstieg erfolgt üblicherweise als Reaktion auf einen Auslöser, wie eine Entzündung im Körper oder eine zu warme Umgebung. Schlecht gelüftete Räume, plötzlich hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und beschränktem Wasserzugang ausgesetzt sein, sind Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, dass Ihr Tier einen Hitzschlag erleidet. Zu den sonstigen Faktoren, die die Möglichkeit der Überhitzung Ihres Tieres vergrößern, gehören Obesitas, Atemwegserkrankungen, ein dickes Fell und intensive Bewegung, wie beim Rennen oder Jagen. Hunde mit kurzen oberen Luftwegen, wie Möpse und Englische Bulldoggen, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Bestimmte hormonale Probleme führen zu einer Risikoerhöhung; sogar ein Hund, der bereits Fieber hat, unterliegt einem größeren Risiko. Die hohe Temperatur verursacht chemische Reaktionen, die zum Abbau von Körperzellen führen, und das wiederum hat die Dehydratation und die Verdickung des Blutes zur Folge. Dadurch wird das Herz extrem belastet, das Blut gerinnt (DIC) und das führt folglich zum Absterben von Gewebe. Leber-, Nieren-, Herz-, Gehirn- und Darmzellen sind gewöhnlich als erstes davon betroffen – und das kann ganz schnell gehen. Die normale Temperatur eines Hundes liegt bei etwa 37,9 - 39,2 °C (101 - 102 °F). Bei einem Anstieg der Körpertemperatur des Hundes bis auf 41,11 °C (106 °F) unterliegt er der Gefahr von Hirnschäden, des Versagens lebenswichtiger Organe oder gar des Todes.

Anzeichen eines Hitzschlags

Folgende Anzeichen können bei einem Hund auf einen Hitzschlag hinweisen: Eine erhöhte Rektaltemperatur von 40 °C (104 °F) erfordert Maßnahmen. Rektaltemperaturen über 41,11 °C (106 °F) bedeuten einen äußersten Notfall. Weitere Anzeichen können sein: weit geöffnete Augen, heftiges Hecheln, dunkelrot oder bläulich verfärbtes Zahnfleisch, klebrige oder trockene Schleimhäute (insbesondere am Zahnfleisch), das Liegenbleiben des Hundes oder die Unwilligkeit (oder Unfähigkeit) aufzustehen, der Zusammenbruch und/oder die Bewusstlosigkeit, dickflüssiger Speichel, Übergeben, Durchfall, innere Blutungen (die sich als rote/dunkelrote Punkte am Zahnfleisch, auf der Haut, im Urin oder im Stuhl zeigen), Schwindeligkeit oder Desorientiertheit und sogar Komazustände.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Hitzschlag

  1. Als erste Sofortmaßnahme muss der Hund aus der Hitze und dem direkten Sonnenlicht herausgeholt werden.
  2. Beginnen Sie dann, Ihren Hund durch Auflegen kühler, nasser Tücher auf den Körper zu kühlen, insbesondere an den Fußballen und um den Kopf herum. Bedecken Sie aber dabei den Hund nicht vollständig. Als Ideallösung bietet sich hierfür der Bodycooler an: (www.petcooler.eu).
  3. Verwenden Sie keinesfalls Eis oder sehr kaltes Wasser. Die extreme Kälte kann zu einem Zusammenziehen der Blutgefäße führen. Dadurch würde der Wärmeaustausch bis ins Innere des Körpers verhindert, und die Temperatur im Körperinneren würde weiter ansteigen. Außerdem kann eine zu starke Kühlung zu einer Unterkühlung führen, die wiederum weitere Begleiterscheinungen nach sich zieht. Hören Sie mit dem Abkühlen auf, wenn die Körpertemperatur Ihres Hundes auf 39,44 °C (103 °F) abgesunken ist.
  4. Bieten Sie Ihrem Hund kühles Wasser an, aber zwingen Sie ihn nicht zum Trinken.
  5. Auch wenn Ihr Hund sich nun besser zu fühlen scheint, sollten Sie dennoch Ihren Tierarzt anrufen oder Ihren Hund zu ihm bringen. Er könnte nämlich äußerlich nicht sichtbare Schädigungen erlitten haben, die eine Untersuchung durch den Tierarzt erfordern (auch weitere Untersuchungen können angeraten sein). Beim Tierarzt wird zur Absenkung der Körpertemperatur Alkohol auf die Ohren, die Fußballen und am Leistenbereich aufgetragen. Hierbei handelt es sich um eine übliche und sichere Methode, ebenso wie die Verabreichung von kühlen intravenösen Flüssigkeiten. Der Hund kann auch Sauerstoff, Dextrose, Kortison, Antihistamine, gerinnungshemmende Mittel oder Antibiotika bekommen.
  6. Halten Sie Ihren Hund in Bewegung.

Vorbeugung ist die beste Medizin!

  • Lassen Sie Ihren Hund an warmen Tagen niemals unbeaufsichtigt im Auto.
  • Vermeiden Sie an warmen Tagen anstrengende körperliche Belastungen. Bei Spaziergängen im Freien sollten Sie schattige Bereiche bevorzugen.
  • Halten Sie für den Hund stets frisches, kühles Wasser zum Trinken bereit.

Viyo Elite ist eine wohlschmeckende flüssige Zubereitung, die in das Trinkwasser gegeben werden kann, damit der Hund bei warmem Wetter zum Wassertrinken angeregt wird. Außerdem liefert Viyo Elite alle notwendigen Nährstoffe für den Hund, wie beispielsweise Elektrolyten.

Dr Wim Van Kerkhoven
Email :
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Hunderassen mit Stockhaar

  1. Schäferhunde
    Deutscher Schäferhund, Australischer Schäferhund (Australian Shepherd), Langhaariger Schottischer Schäferhund (Collie Rough), Belgischer Schäferhund (Chien de Berger Belge), Briard (Berger de Brie), Beauceron (Berger de Beauce), Flandrischer Treibhund (Bouvier des Flandres), Altenglischer Schäferhund (Bobtail - Old English Sheepdog) und Border Collie.
  2. Doggen
    Tibet Dogge (Do Khyi), Leonberger, Großer Pyrenäenschäferhund (Chien de Montagne des Pyrénées), Bernhardiner – St Bernhardshund, Neufundländer (Newfoundland) und Berner Sennenhund.
  3. Spitze
    Deutscher Spitz, Finnischer Spitz (Suomenpystykorva), Akita, Korea Jindo Dog, Shiba, Alaskan Malamute, Siberian Husky, Norwegischer Elchhund grau/schwarz (Norsk Elghund Grå/Sort), Samojede (Samoiedskaia Sabaka), Finnischer Lapphund (Suomenlapinkoira).
  4. Terriers
    Foxterrier Drahthaar (Foxterrier Wire), Irish Soft Coated Wheaten Terrier, Tibet-Terrier (Tibetan Terrier), Norfolk Terrier, Parson Russell Terrier, Australian Terrier, Irish Terrier, Scottish Terrier, Cairn Terrier, Sealyham Terrier, Zwergschnauzer und Yorkshire Terrier.

Kurzköpfige Hunde

Zu den Brachyzephalien gehören: Bulldogge, Boston-Terrier, Deutscher Boxer, Brüsseler Griffon (Griffon Bruxellois), Bullmastiff, Cavalier King Charles Spaniel, Chow Chow, Mastiff, Französische Bulldogge (Bouledogue français), Japan Chin (Chin), Pekingese, Mops (Pug), Shih Tzu, Tibet-Spaniel, Affenpinscher, Dogo Canario, American Staffordshire Terrier, Italienischer Corso-Hund (Cane Corso Italiano), Lhasa Apso, Argentinische Dogge (Dogo Argentino), Shar Pei, Bordeauxdogge (Dogue de Bordeaux) und American Cocker Spaniel.